Antikolonialer Weihnachtsmarkt

Wir von Darmstadt für Palästina sind zutiefst schockiert darüber, wie die Michaelsgemeinde und ihre guten Absichten in der Presse dargestellt werden. Als Solidaritätsgruppe, die sich entschieden gegen jede Form von Diskriminierung, Menschenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit stellt, kämpfen wir für Frieden und Gerechtigkeit auf der ganzen Welt. Die Hetzkampagnen, verbalen Angriffe und Forderungen nach Existenzentzug für unsere Gastgeber sind absolut inakzeptabel und stehen in einem krassen Kontrast zu den Werten und der Menschlichkeit, welche die Gemeinde - wie auch die anderen teilnehmenden Menschen - an diesem Wochenende vermittelt haben.

Dass die Kirche Hessen Nassau und das Dekanat Darmstadt öffentlich verurteilende Worte gegen uns gefunden haben, ohne uns vorher um eine Stellungnahme oder ein Gespräch zu bitten um die Sachlage zu klären, es aber nicht schafft mit auch nur einem Wort solidarisch mit ihren Angestellten zu sein und die Angriffe gegen sie zu verurteilen ist milde gesagt empörend und zutiefst unchristlich. Schlimmer noch, ein Mensch der sich - anders als große Teile der Lutheranischen Kirche Deutschland - aktiv für die Menschenrechte einsetzt, bekommt das Recht der Unschuldsvermutung abgesprochen.

Auch wir als Darmstadt für Palästina müssen einmal mehr feststellen, die Unschuldsvermutung gilt nur für die Mächtigen. Andere dürfen schon, bevor überhaupt ein Prozess angefangen hat, verurteilt werden. Für Gruppen und Menschen, die sich aktiv für solche Werte einsetzen ist all das nichts Neues. Doch wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir stehen entschlossen für Gleichheit und Gerechtigkeit für alle ein – bis zum Schluss.

Umso trauriger ist es zu sehen, wie Medien wie die BILD, die Welt oder die Hessenschau Inhalte aus dem Kontext reißen und uns mit haltlosen Vorwürfen diffamieren. Diese verzerrte Darstellung behindert die wichtige Arbeit von Menschen, die sich für universelle Menschenrechte einsetzen.

Wir bleiben jedoch standhaft und werden weiterhin für ein gerechtes und friedliches Miteinander kämpfen. Unsere Werte und unsere Überzeugungen sind nicht verhandelbar.